The Poetics of Making
Workshop für PHD candidates in experimental informatics
03.07. – 16.07.2022
Montepulciano, Italy
The global consequences of our technical activities show very clearly: We have to rethink the cultural dimension of technology and poiesis! Sober scientific analysis has never been enough to integrate technology culturally and to change human action. What is missing above all are other narratives of our interaction with technology. On the one hand, the functioning of technical objects must be made comprehensible; on the other hand, the fundamental relationship between man and technology must be worked out. According to Simondon, there is a poetic potential in our artificial objects that has not yet been tapped due to the lack of technical poets. For this to happen, the technical object must be unfolded as something that transcends the mere status of the created and the functional.
The technical object must first be liberated from the pure rationality of purpose so that it can find its proper place in our culture. Subsequently, it is above all a matter of developing new narratives with which we can come to grips with the technical conditionality of our lives. Last but not least, we must also reform making itself. This is only possible through an experimental approach that practically explores the possibility spaces of making and at the same time reflects on them theoretically.
Die globalen Folgen unseres technischen Handelns zeigen sehr deutlich: Wir müssen die kulturelle Dimension von Technik und Poiesis neu denken! Die nüchterne wissenschaftliche Analyse hat noch nie gereicht, um Technik kulturell zu integrieren und das Handeln des Menschen zu ändern. Was vor allem fehlt, sind andere Erzählungen unseres Umgangs mit Technik. Einerseits muss die Funktionsweise technischer Objekte verständlich gemacht werden, andererseits gilt es, das grundsätzliche Verhältnis von Mensch und Technik herauszuarbeiten. Nach Simondon gibt es in unseren artifiziellen Objekten ein poetisches Potential, das aufgrund des Mangels an technischen Poeten noch nicht erschlossen ist. Dafür muss das technische Objekt als etwas entfaltet werden, das über den bloßen Status des Geschaffenen und Funktionierten hinausgeht.
Das technische Objekt muss zuerst von der reinen Zweckrationalität befreit werden, damit es den angemessenen Ort in unserer Kultur finden kann. In der Folge geht es vor allem auch darum, neue Narrative zu entwickeln, mit denen wir die technische Bedingtheit unseres Lebens in den Griff bekommen. Nicht zuletzt müssen wir aber auch das Machen selbst reformieren. Dies ist nur über einen experimentellen Zugang möglich, der die Möglichkeitsräume des Machens praktisch erkundet und gleichzeitig theoretisch reflektiert.